Am 5. Mai 1917 wurde ein Verein namens «Verband der Schweizerischen Linoleumhändler» (VSL) gegründet. Gründungsmitglieder waren damals 35 Handwerksbetriebe sowie Lieferanten aus der Industrie. In den 1930-er Jahren entstand parallel dazu der «Verband Schweizerischer Teppichhändler» (VST), und alsbald fusionierten die zwei Verbände zum VSLT.

Der einzige Grund für die Gründung eines Verbandes war schon damals der Preiskampf. Der Verband führte für Linoleum und Teppiche verbindliche Preislisten ein, und handelte zugleich Liefermengen und Preise mit der produzierenden Industrie aus. Das Ziel bestand darin, sämtliche Betriebe der Branche zu verpflichten, zu den ausgehandelten Bedingungen zu verkaufen.

Dies funktionierte einigermassen gut, bis in den 1950-er Jahren ein Innendekorateur-Tapezierer aus der Stadt Zürich dagegen bis vor Bundesgericht klagte und Recht bekam. Der VSLT musste sodann sein Preiskartell aufgeben. Erst dann begann man sich mit weiteren Dienstleistungen für die Bodenbelagsbranche richtig zu befassen.

Dieses Urteil bildete gleichzeitig die unschöne Basis für einen jahrzehntelangen Krieg mit den Innendekorateuren (damals von den Bodenlegern etwas abschätzig «Tapis-Däppeler» genannt) und mit dem selbigen Verband.

Es wurde in den folgenden Jahrzehnten reichlich «Juristenfutter» produziert, und erst ab dem Jahre 2015 ergaben sich weitreichende Entspannungen. Heute führen BodenSchweiz und interieursuisse einen partnerschaftlichen Dialog unter Wahrung des gegenseitigen Respekts.

Einen wichtigen Meilenstein erfolgte im Jahre 1948, als das erste AHV-Gesetz in Kraft tritt. Der damalige VSLT konnte als Gründerverband eine verbandseigene AHV-Ausgleichskasse äufnen, welche noch heute, zusammen mit zahlreichen anderen Verbänden, existiert und wichtige Dienstleistungen für die Branche erbringt.

Nach dem Zerfall des Preiskartells loderte erneut ein unerbittlicher Preiskampf auf. Dies gipfelte schliesslich darin, dass man im Jahre 1985 den Mitgliedern aus der Industrie, also den Lieferanten, das Stimm- und Wahlrecht entzog. Der damalige Präsident aus dem Kreise der Lieferanten musste abtreten, doch immerhin wurde ihm der Titel des «Ehrenpräsidenten» verliehen.

Die Bezeichnung «VSLT» ist noch heute ein eingetragenes Markenzeichen, obwohl seit dem Jahre 2000 der Verband offiziell mit «BodenSchweiz» bezeichnet wird. Auch «BodenSchweiz» ist ein eingetragenes Markenzeichen und daher geschützt.